Saale-Radweg

Saale-Radweg

Juni 2024

Tag 1

Tag 2

Tag 3

Tag 4

Tag 5

September 2024

Tag 1

Tag 2

Tag 3

Tag 4

Tag 5

Der Saale-Radweg

Ausschilderung Saale-Radweg

Ursprünglich hatten wir den Saale-Radweg bereits für 2022 geplant. Nachdem eine Corona-Erkrankung und 2023 ein Umzug dazwischen kamen, waren wir im Juni 2024 endlich bereit, die anspruchsvolle Strecke anzutreten.

Um es vorweg zu nehmen: Alle Berichte, die den Saale-Radweg (grade im oberen Teil von der Quelle bis Jena) als anspruchsvoll und bergig beschreiben, sind nicht übertrieben und durchaus ernst zu nehmen.

Im Fazit 1. Teil findet ihr hierzu genaueres.

Wir sind den Saale-Radweg in zwei Abschnitten gefahren:
1. Teil: In fünf Etappen von der Quelle bis nach Orlamünde

2. Teil: In fünf Etappen von Orlamünde zur Mündung in die Elbe bei Barby

abschließendes Fazit

1. Teil – Juni 2024

Den ersten Teil haben wir Mitte Juni 2024 bei trockenem Wetter um 23°C gefahren.

Tag 1: von Münchberg zur Saalequelle und zurück nach Hof (46 km, 530 Höhenmeter)

Schon bei unserer Ankunft in Hof am Tag zuvor, hatten wir feststellen müssen, dass die Aufzüge im Bahnhof defekt waren und sahen uns so gezwungen die vollgepackten Räder die Treppen hinauf- und hinunterzutragen. So begann also auch der erste Tag unserer Radtour damit, dass wir die Räder erneut auf das entsprechende Gleis tragen mussten. Dabei erwies es sich jedoch als sehr vorteilhaft, dass wir den ersten Tag nur mit leichtem Gepäck unterwegs waren und die schweren Packtaschen im Hotel lassen konnten.

der Saale-Radweg

Informationstafel an der Quelle

Der Zug der Regionalbahn, die uns nach Münchberg bringen sollte, hatte zwar ausreichend Fahrradstellplätze, aber die waren nur über mehrere Stufen und eine vergleichsweise schmale Tür zu erreichen. Hier hatte man offensichtlich die Fahrradfreundlichkeit nicht zu Ende gedacht. Nachdem wir in Münchberg wiederum treppab-treppauf (weder Aufzug noch Schieberinne) glücklich vor dem Bahnhof standen, konnte es endlich losgehen.

Der Saale-Radweg beginnt natürlich an der Saale-Quelle. Um bei der Anfahrt aus Richtung Münchberg zur Quelle eine Streckendopplung zu vermeiden hatten wir uns entschieden an der HO 39 nicht den ausgeschilderten Abzweig zur Saalequelle zu nehmen. Stattdessen bogen wir etwas später an einem Wanderparkplatz in eine Forstweg ein.

Auf diesem Weg ging es stetig bergan auf durchaus passablem Untergrund. Es war geplant zuletzt einem schmalen Pfad zu folgen, der uns zur Saale-Quelle führen sollte. Leider sind wir trotz Navi offenbar ein paar Meter zu früh in einen Weg eingebogen, der ebenfalls zunächst in die richtige Richtung führte. Dieser Weg war kurz zuvor offenbar von einem Harvester in den Wald gepflügt worden und deshalb für uns fast unpassierbar .

Nach einigen hundert Metern erreichten wir dann aber einen Wanderweg, der uns glücklich zur Saale-Quelle führte. Unser Weg zur Saalequelle (den wir zuletzt gehen/schieben mussten) ist sicherlich niemandem zu empfehlen. Leider können wir aber auch keine Aussage darüber machen, inwieweit der ursprünglich geplante Weg für Trekkingräder geeignet ist.

Die Saale-Quelle ist gut erschlossen. Neben der gefassten Quelle gibt es überdachte Sitzgelegenheiten und Infotafeln. Nachdem wir uns zur Abfahrt entschlossen hatten, ging es zunächst auf einem frisch ausgebessertem Waldweg bergab. Anders als in vielen Berichten zu lesen, ließ sich dieser Weg jetzt problemlos befahren. Wieder an der Straße HO 39 angekommen, fand sich auch der erste Wegweiser mit dem Saale-Radweg-Logo .

Kurz hinter der Ortschaft Zell am Fichtelgebirge geht es links auf einen Radweg, der offenbar mal eine Bahntrasse war. Hier findet sich auch erstmals das aufgemalte Saale-Radweg-Logo. Ebenso wurde bei dieser Trasse auch an Rastplätze gedacht. Mit mäßigen Steigungen ging es danach weiter auf wenig befahrenen Nebenstraßen .

In Oppenroth bogen wir nach links vom ausgeschilderten Saale-Radweg auf einen Feldweg ab, der uns direkt zur Saale mit einer kleinen Brücke und einer Furt führte. Solche Furten sind an warmen Tagen ideal für eine Erfrischung und um den jeweiligen Fluss mal hautnah kennen zu lernen.

Von der Furt führte unser Weg dann neben Eisenbahngleisen mit einem schönen Blick auf die mäandernde Saale zurück auf den Radweg. Nach ca. 2 km waren wir wieder auf der offiziellen Strecke des Saale-Radweges angekommen und es folgten einige kurze Steigungen und steile Abfahren.

In einer dieser Abfahrten bei Förbau gab es ein lautes Knacken und ein „Pling“ und damit verabschiedete sich der Spannbolzen meines Ledersattels. Eine echte Reparatur war natürlich auf die Schnelle nicht möglich, und so musste ein zwischen Sattelgestell und -decke gestopftes kleines Handtuch als Polster reichen und die Weiterfahrt ermöglichen. Später im Hotel in Hof wurde das Ganze noch mit einer Schraube und ein paar Kabelbindern gesichert, so dass ich die Tour mit dem provisorisch reparierten Sattel beenden konnte.

In Schwarzenbach wich die Ausschilderung vom vorbereiteten gpx-Track ab. Wir enschieden uns der Ausschilderung zu folgen und wurden mit einer schönen, kleinen Promenade entlang der Saale und einem liebevoll eingerichteten Rastplatz belohnt.

Hinter Schwarzenbach querten wir die Saale auf der ersten von mehreren überdachten Brücken . Zwischen Schwarzenbach und Oberkotzau führte der Weg auf einer Straße entlang. Ab Oberkotzau ging es dann bis zum Hotel in Hof wieder abseits größerer Straßen voran.


Die erste Etappe von Münchberg hinauf zur Saalequelle und zurück nach Hof erforderte ca. 530 Höhenmeter Anstieg, die aber im Wesentlichen durch den Anstieg zur Saale-Quelle entstehen. Danach ging es nur noch gelegentlich bergan, aber teilweise rasant bergab. Die Abfahrten waren jedoch meist asphaltiert und gut einsehbar.

Tag 2: von Hof nach Blankenstein (31 km, 495 Höhenmeter)

Am nächsten Tag ging es zunächst auf gut ausgebauten Wegen an der Saale entlang hinaus aus Hof. Kurzzeitig verließ der Radweg dann die Saale und führte auf guten Wegen mal asphaltiert mal geschottert durch die Landschaft. Vor der Unterquerung der A 72 wird die Saale auf einer neu ausgebauten Brücke überquert. Für diese Brücke findet sich in vielen Beschreibungen noch der Hinweis, dass zur Querung diverse Treppenstufen zu überwinden sind. Dies war jetzt nicht mehr notwendig.

Kurz hinter der A 72 ging es dann in den ersten Anstieg des Tages. Auf einer Straße ging es zunächst bergan und dann steil bergab bis zur Fattigsmühle . Hier bietet sich im Biergarten die Möglichkeit zur Einkehr. Der nächste Anstieg und die folgenden 8 km bis Untertiefengrün verlaufen auf einer größeren Straße. Vor der Saale(und der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze) biegt der Weg nach links ab und bleibt damit vorerst auf der bayrischen Seite der Saale.

Auf Nebenstraßen geht es dann wieder längere Zeit bergan. Die Mühe wird allerdings mit einer schönen Aussicht belohnt. Kurz danach trafen wir auf die unvermeidliche Baustelle , ohne die scheinbar keine unserer Radtouren auskommt. Wir konnten in diesem Fall aber problemlos hindurch schieben und ohne weitere Umwege unseren Weg fortsetzen.

Aussichtsplattform am Wachhügel

Aussichtsplattform am Wachhügel

In der Abfahrt nach Rudolphstein legten wir an einem sehr hübsch angelegten Rastplatz eine Pause ein und konnten an der Wasserzapfstelle sogar unsere Trinkflaschen auffüllen. Danach querten wir wieder die Saale und es ging in den letzten großen Anstieg des Tages. Ungefähr in der Mitte dieses Anstiegs findet sich der Hinweis auf die Aussichtsplattform am Wachhügel, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Da die Plattform ca. 100 m vom Radweg entfernt liegt und von dichtem Grün verdeckt war, wären wir fast dran vorbeigefahren und hätten den tollen Ausblick verpasst.

Der Anstieg ging weiter und wurde am Ortsausgang von Pottiga so steil, dass wieder nur Schieben weiterhalf. Es beruhigte uns aber, dass auch sportlichere und deutlich leichter bepackte Radler hier zu kämpfen hatten. Nach einer über 3 km langen, rasanten Abfahrt erreichten wir dann das Etappenziel Blankenstein.

Der kleine Ort ist Anfang/Ende des Rennsteig Wanderwegs und Drehkreuz mehrerer Wanderwege. Es war reiner Zufall, dass wir am Freitag hier eintrafen und noch eine Unterkunft bekommen hatten. Am Samstag war der Ort das Ziel des Rennsteiglaufes und mit erwarteten 3000 Läufern komplett ausgebucht.


Die Tages-Etappe scheint mit ihren 31 km recht kurz. Wenn man von ein paar Kilometern zu Beginn absieht, geht es jedoch in ständigem Wechsel stark bergauf oder rasant bergab. Es gibt kaum Möglichkeiten, die Räder entspannt rollen zu lassen. Da die Strecke zu großen Teilen auf asphaltierten Wegen und Nebenstraßen verläuft, ist sie fahrerisch jedoch beherrschbar. In den Abfahrten haben wir mehrfach Geschwindigkeiten von an die 50 km/h erreicht. Die Bremsen sollten also besser gut funktionieren.

Tag 3: von Blankenstein nach Ziegenrück (36 km, 460 Höhenmeter)

Am nächsten Morgen begann die Tour gleich wieder mit einem steilen Anstieg von Blankenstein nach Harra. Hier gab es gleich zwei kurze Passagen , die wir nur schiebend überwinden konnten. Hinter Harra bog der Weg nach rechts in den Wald und führte dann die Saale entlang zum oberen Ende des Bleilochstausees .

Nach einem kurzen Stück auf der B 90 überquerten wir die Saale und erreichten Saaldorf. Wir hatten im Vorfeld herausgefunden, dass die Möglichkeit besteht mit einem Schiff auf der Bleilochtalsperre zu fahren und dabei die Räder mitzunehmen. So suchten wir zunächst den Schiffsanleger und warteten dann auf die Ankunft des Schiffs.

Pünktlich um 12:30 Uhr erschien das Schiff und wir konnten ohne Problem mit unseren Fahrrädern an Bord gehen. Während der nächsten Stunde fuhren wir gemütlich auf der Talsperre, konnten die Aussicht genießen und sparten uns so ca. 180 Höhenmeter Anstieg.

Im Zielhafen Saalburg angekommen, mussten wir zwar noch eine kurze Treppe erklimmen, die Schiffsbesatzung war hierbei aber sehr hilfsbereit. Kurz hinter Saalburg führte die Strecke erneut auf einer stillgelegten Bahntrasse , so dass der Weg für die nächsten 6 km asphaltiert und gut ausgebaut , jedoch leider kontinuierlich leicht bergan führte. Wir trafen auf Dinge , die zu erwarten waren und auf Unerwartetes .

Saaleschleife

Blick vom Saaleturm

Nach dem Verlassen der Bahntrasse ging es auf kleineren Straßen zum Saaleturm . Die zwei Euro Eintritt (nur Münzen, keine Geldrückgabe!) für den Aufstieg auf den Turm sind gut investiert, denn der Ausblick auf den See und die Burg sind wirklich sagenhaft. Unter dem Turm gibt es eine gute Möglichkeit zur Rast, die wir auch entsprechend nutzten.

Vom Saaleturm ging es dann weiter zum Schloss Burgk. Direkt neben dem Zugang zur Schlossanlage führte der Weg dann steil bergab. Das entsprechende Hinweisschild weist leider nicht darauf hin, dass der Weg nicht nur extrem steil, sondern auch recht schmal und weder asphaltiert noch gepflastert ist. Die Abfahrt mit voll bepackten Rädern auf schottrigem Untergrund verlangt volle Konzentration. Ob Schieben eine Alternative wäre ist aufgrund des rutschigen Untergrunds zu bezweifeln. Glücklicherweise ist diese anspruchsvolle Abfahrt zur Staumauer nur wenige hundert Meter lang.

Hinter der Staumauer quert man die Saale über eine weitere überdachte Brücke und anschließend geht es auf Waldwegen ein Stück malerisch an der Saale entlang. In diesem Abschnitt trafen wir auch auf drei kurze Bodenwellen , die wegen des Untergrunds und der extremen Steigung auch schiebend nur schwer zu bewältigen waren. Wenige hundert Meter später verlässt der Weg die Saale und führt auf gut ausgebauter und asphaltierter Strecke durch Serpentinen mit 16% Steigung den Hang hinauf.

Hier hieß es noch einmal Schieben . Beim Ausbau dieser Strecke wurde sogar daran gedacht in einer der Kurven eine Bank zum Rasten aufzustellen. Nachdem diese letzte Steigung (und die Abfahrt) geschafft waren, ging es weiter auf gut befahrbaren Waldwegen an der Saale entlang.

An einer weiteren kleinen Staustufe an der auch ein Rastplatz eingerichtet war, ergab sich bei der Suche nach dem idealen Fotostandort ein unerwartetes Risiko. Ob die fehlenden Stufen den Zugang zur Saale einschränken sollten oder einfach nur abhandengekommen waren, ließ sich nicht feststellen.

Kurz nach dieser Episode erreichten wir Ziegenrück . Ein Ort, der mit einer kleinen Promenade und ein paar Restaurants deutlich besser auf Touristen eingerichtet war, als wir erwartet hatten.


Die Etappe von Blankenstein nach Ziegenrück wurde für uns durch die Schiffspassage auf der Bleilochtalsperre deutlich entschärft. Das häufige bergan Schieben der Räder machten die Etappe trotzdem mühsam und die zum Teil schwierigen Abfahrten forderten fahrerisch einige Erfahrung.

Tag 4: von Ziegenrück nach Saalfeld (41 km, 688 Höhenmeter)
Informationstafel Saale-Radweg

Hinweistafel in Ziegenrück

Die vierte Etappe begann mit einer langgezogenen Steigung bis zur Ortschaft Paska. Die Strecke war jedoch asphaltiert und mit maximal 8 % Steigung für uns noch gut zu befahren. Nach der folgenden Abfahrt kamen wir zum Anleger der Mühlenfähre , um nach dem Übersetzen gleich wieder die nächste lange Steigung vor uns zu haben. Mit durchschnittlich 6% Steigung ging es auf einer mäßig befahrenen Straße 5 km bergan.

Hier gab es den ersten Ausblick auf das obere Ende des Hohenwartestausees. Der weitere Anstieg sowie die folgende Abfahrt zur Talsperre Hohenwarte erfolgten auf asphaltierten Nebenstraßen und ließen sich vergleichsweise gut fahren.

Auf Höhe des Stausees angekommen ging es flach die Uferstraße entlang bis zur Staumauer. Diese Straße war vielleicht auch aufgrund des Wochenendes vergleichsweise stark befahren, stellte aber kein Problem dar. Nachdem wir die Staumauer überquert hatten, ging es zunächst weiter über eine mäßig befahrene Straße .

Nach der nächsten Saalequerung ging es hinter Eichicht wieder in den nächsten Wald und in die nächste Steigung. Diesmal war der Untergrund aber sowohl im Anstieg als auch in der Abfahrt schwierig. Lediglich die Orientierung war hier aufgrund der Beschilderung problemlos.

Zwischen Breternitz und Weischwitz ging es wieder auf kleinen asphaltierten Straßen voran. Hinter Weischwitz folgte dann wieder eine geschotterte Wegstrecke bis zum Beginn der Abfahrt. Vor dieser Abfahrt wurde eigens gewarnt . Wobei die 12% Gefälle, der vergleichsweise schmale Weg und die seitlichen Absturzgefahr durch eine gut asphaltierte Oberfläche relativiert wurden.

Nach dieser letzten Abfahrt ging es auf oder an normalen Straßen entlang nach Saalfeld. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft mussten wir noch zweimal die Saale queren, was auf separaten, vom Autoverkehr getrennten Brücken sehr komfortabel erfolgte.


Höhenprofil 4. Etappe

Höhenprofil 4. Etappe

Die vierte Etappe war eindeutig die schwerste im oberen Teil des Saale-Radwegs. Mit ihren fast 700 Höhemetern war sie konditionell besonders fordernd. Einige Steigungen und Abfahrten mussten auf losem Untergrund bewältigt werden, was fahrerisch ebenfalls anspruchsvoll war. Wir haben die Strecke mit unseren voll bepackten 8-Gang-Rädern wieder teilweise schiebend zurücklegen müssen und hatten dabei großes Glück mit dem Wetter.

Wir können daher gut nachvollziehen, warum hier viele Radler mit Elektrounterstützung unterwegs sind. Unsere 8-Gang-Nabenschaltung reichte bei weitem nicht, um diese Strecke ohne Strapazen zu meistern. Auf diesem Abschnitt kann es bei deutlich schlechterem Wetter stellenweise sicherlich schwierig werden.

Tag 5: von Saalfeld nach Orlamünde (34 km, 167 Höhenmeter)
Saale-Brücke

Saale-Brücke

Der letzte Abschnitte des ersten Teils unseres Saale-Radwegs, war mit Bedacht vergleichsweise kurz gewählt, um uns ab Orlamünde ausreichend Zeit für die Heimfahrt zu geben. Von Saalfeld aus ging es zunächst an der Saale entlang und später in Nähe einer Eisenbahnstrecke voran. Kurz darauf führte der Weg durch den Industriepark Schwarza.

Wenn auch kein Naturerlebnis, so war die Strecke doch gut zu fahren und ein interessanter Kontrast. Weiter führte die Strecke an Rudolstadt vorbei, um schließlich die Eisenbahn zu unter- und die Saale zu überqueren. Anschließend kamen wir durch das deutlich erweiterte Saaletal durch Wiesen und Felder entspannt voran.

Hinter Kolkwitz kam dann die einzige nennenswerte Steigung des Tages. Nach der Abfahrt bis Weißenburg ging es wieder zeitweise an der Eisenbahn entlang Richtung Orlamünde.

Kurz vor Orlamünde führte die offizielle Strecke dann direkt an der Saale über einen Überlauf , der nur schiebend zu passieren war. Direkt danach verließen wir die offizielle Strecke und erreichten den Bahnhof Orlamünde . Noch einmal ging es treppab, treppauf (diesmal mit Schieberampe) auf das richtige Gleis und in den Zug nach Hause.

FAZIT erster Teil:
Ausschilderung Saale-Radweg

Der Saale-Radweg gilt im oberen Teil völlig zurecht als anspruchsvoller und bergigster Flussradweg Deutschlands. Die zu bewältigenden Höhenmeter und der ständige Wechsel von Auf und Ab machen ihn zu einer sportlichen Herausforderung, zumal es nur wenige Abschnitte gibt, auf denen man das Rad einfach rollen lassen kann.

Auf den ersten fünf Etappen war für uns jeden Tag teilweise mehrfach Schieben angesagt. Trotz der extra montierten größeren Ritzel, waren Steigungen bis 16% mit unseren 8-Gang-Nabenschaltungen mit vollem Gepäck nicht zu bewältigen. Andererseits waren diese Schiebestrecken aber selten länger als 100 bis 200 Meter und daher auch schiebend überwindbar.

Die langen, teils steilen und unbefestigten Abfahrten verlangen ebenfalls einiges an fahrerischem Können und sicherem Umgang mit dem (bepacktem) Rad und so ist leider nicht daran zu denken, sich in der Abfahrt zu erholen und den schönen Ausblick zu genießen.

2. Teil – September 2024

Den zweiten Teil fuhren wir Mitte September 2024 bei meist trockenem Wetter und Temperaturen um 15°C, erst am letzten Tag sprangen die Temperaturen auf über 27°C. Der Wind kam meist recht kräftig aus Nord und damit gegen unsere Hauptfahrtrichtung.

Tag 1: von Orlamünde nach Jena (25 km, 120 Höhenmeter)

Mit dem Zug aus Halle kommend, kamen wir diesmal in Orlamünde auf dem „richtigen“ Bahnsteig an und konnten uns so das Tragen der Räder treppauf - treppab durch die Unterführung sparen.

Um zum ausgeschilderten Radweg zu kommen, fuhren wir zunächst über Feldwege zur Schaukelbrücke Eutersdorf , um dann wenige hundert Meter später die offizielle Strecke des Saale-Radwegs zu erreichen.

Ab hier führte die Strecke auf meist asphaltierten Wegen vorbei an einigen Sehenswürdigkeiten des Saaletals. Von weitem war die Leuchtenburg zu erkennen.

Kurz vor Jena wird die Autobahn A4 durch einen Tunnel geführt, um das nahe Wohngebiet vor Lärm zu schützen. Oberhalb des Tunnels befindet sich eine Grünanlage, durch die auch der, in diesem Teil gut ausgebaute, Saale-Radweg geführt wird. Danach schlängelten wir uns über diverse Radwege durch Jena zu unserer Unterkunft. Den Abend konnten wir dann auf dem Altstadtfest . mit Thüringer Bratwurst und -Bier ausklingen lassen.

Tag 2: von Jena nach Naumburg (Saale) (53 km, 463 Höhenmeter)

Da unsere Unterkunft relativ nah am Saale-Radweg lag, ließen wir am nächsten Tag die Stadt zügig hinter uns. Die Wegequalität war vor und nach der Kunitzer Hausbrücke ausgesprochen gut. Auf dem Weg zum nächsten Brücken-Highlight, der Carl Alexander-Brücke in Dornburg, ging es zeitweise auf einer ehemaligen Bahntrasse voran. Im weiteren Verlauf bis zum Weinort Kaatschen verlief die Strecke vorwiegend neben oder in der Nähe der Bahnstrecke und es fanden sich in diesem Bereich sogar einige Rastplätze .

Grenze Thüringen

Grenze Thüringen

Vor Kaatschen sieht man die ersten Weinberge . Im Ort selbst trafen wir auf viele Wassersportler , die sich ebenfalls nicht durch mäßige Wetteraussichten von einem Ausflug abhalten ließen. Kurz nach unserer Mittagsrast im örtlichen Weingut, verabschiedete sich das Bundesland Thüringen von uns mit einem Schild, wie man es sonst nur von Autobahnen kennt. Eine ungewöhnliche, aber sehr schöne Idee.

Danach passierten wir die erste von gleich mehreren Talbrücken-Baustellen , die das Saaletal überspannen oder zukünftig überspannen sollen.

Mit Erreichen der Ortschaft Saaleck war es dann erstmal vorbei mit der guten Wegequalität und es ging auf Kopfsteinpflaster steil bergan zur Burg Saaleck . und anschließend, weiterhin bergan, auf asphaltierter Straße zur Rudelsburg . Die Rudelsburg belohnte uns dafür dann mit einem schönen Ausblick ins Saaletal mit seinen zahlreichen Brückenbaustellen.

Die Abfahrt von der Rudelsburg gestaltete sich dann als Abstieg . Nach den ersten hundert bis zweihundert Metern, die allenfalls mit einem Mountainbike zu befahren sind und mit beladenen Rädern sogar zufuß schwierig sind, näherte sich die schrittweise Qualität des Weges wieder der normalen Bandbreite für Radwanderwege an. Positiv bleibt zu erwähnen, dass auch in diesem Bereich die Ausschilderung weiterhin lückenlos war.

In Bad Kösen ging es dann wieder unmittelbar an der Saale entlang. Es lohnt sich aber einen Abstecher in die Ortschaft zu machen, denn sonst verpasst man das mächtige Gradierwerk und die ungewöhnliche Stangenkunst . Weiter ging es links der Saale durch die Weinberge der Region Saale-Unstrut , immer wieder bergan und bergab, meist aber auf ordentlich befahrbaren Wegen mit unterschiedlichen Belägen . Der Radweg führt entlang der Saale zur Mündung der Unstrut, an der eine kleine Fähre ihren Dienst tut. Wir blieben aber auf der rechten Seite der Saale und erreichten Naumburg und unsere Unterkunft von Osten her.

Beim abendlichen Gang in die Naumburger Innenstadt querten wir den erstaunlich belebten Marktplatz und konnten den Welterbe-Dom noch im letzten Abendlicht erblicken.

Tag 3: von Naumburg nach Halle (Saale) (67 km, 418 Höhenmeter)

Am nächsten Tag verließen wir Naumburg in Richtung Osten. Wir hatten einen Abstecher nördlich der Saale nach Goseck mit seiner Burg und dem Sonnenobservatorium geplant und ließen uns deshalb bei Schellsitz mit einer Fähre übersetzen. Eine Überfahrt mit der Fähre muss allerdings gut geplant werden, da diese nur samstags und sonntags betrieben wird.

Sowohl die Burg als auch das Sonnenobservatorium werden auf der offiziellen Seite des Saale-Radweges zwar genannt, es gibt aber keine ausgeschilderte Alternativroute dorthin. Auf unserem Abstecher hatten wir dann zunächst noch eine Baustelle zu überwinden, was zum Glück kein Problem war, zumal wir sonntags unterwegs waren.

Weiter ging es vorbei an Weinbergen in Richtung Burg Goseck , die hoch über dem Tal thront. Der Anstieg zur Burg ist zwar asphaltierten Weg gut ausgebaut, jedoch aufgrund der Steigung (20%!) für uns nur schiebend zu erklimmen. Oben angekommen ging es weiter zum Sonnenobservatorium .

Die am Original-Ausgrabungsort rekonstruierte Anlage ist frei zugänglich und den beschwerlichen Aufstieg auf jeden Fall wert. Die Anlage und die Genauigkeit mit der sie vor 7.000 Jahren errichtet wurde, ist äußerst beeindruckend.

Auf dem Rückweg sind wir noch kurz im Café der Burg Goseck eingekehrt, um uns etwas aufzuwärmen. Nach der kurzen, aber rasanten Abfahrt von der Burg, diesmal mit 20% Gefälle, fuhren wir anschließend über die Fährbrücke und erreichten wieder den offiziellen Saale-Radweg. Die Qualität der Wege war weiterhin gut, auch wenn sich unvorhergesehene Behinderungen nie ausschließen lassen.

Kurz nach Erreichen von Weißenfels stießen wir auf eine sicherlich in bester Absicht geplante Treppenumfahrung, die aber ein erhebliches Gefahrenpotential birgt. Vor dem Treppenabgang geht es links in die Rampe, auf der man mit dem Rad nach unten fahren kann. Leider ist die Zufahrt zur Rampe nicht sofort zu erkennen und die Aufmerksamkeit des Radlers ist in diesem Moment noch von der Umfahrung der zusätzlich aufgestellten Absperrung in Anspruch genommen. Es ist also höchste Vorsicht geboten!

die Saale

malerische Saale

Nachdem wir auch diese Hindernis gemeistert hatten, ging es weiter nach Bad Dürrenberg. Aufgrund der dort stattfindenden Landesgartenschau, waren Teile des Saale-Radweges gesperrt und die ausgeschilderte Umgehung führte deutlich oberhalb der Saale durch den Ort mit seinem riesigen Gradierwerk . Einem Highlight, an dem wir auf der offiziellen Route, an der Saale entlang, leider nicht vorbeigekommen wären.

Weiter ging es vorbei an Leuna, wo sich die Industrieanlagen am Horizont zeigten. Da wir schon den ganzen Tag gegen einen recht frischen Wind gefahren waren, kam eine überdachte und einigermaßen windgeschützten Hütte als Rastplatz grade recht.

In Merseburg bogen wir kurzzeitig erneut von dem offiziellen Radweg ab, da uns dieser entlang der Saale und damit fernab jeglicher Sehenswürdigkeit geführt hätte. So sahen wir sowohl den Marktplatz als auch den Dom , auch wenn der Weg durch die Stadt aufgrund des groben Kopfsteinpflasters ziemlich beschwerlich ist. Zurück auf der offizielle Route führte uns diese bei meist guter Wegequalität bis zu einer Eisenbahnbrücke hinter Schkopau.

Hier wurde der Weg zum Abenteuer, da es zunächst auf einem schmale, steilen Weg durch mehrere Windungen hinauf zur Brücke ging, dann einen ebenso schmalen Steg neben den Schienen über die Saale und anschließend über einen weiteren schmalen Trampelpfad zurück auf Uferniveau. Kurz zuvor waren wir in eine größere Gruppe von Radlern geraten und konnten deshalb nicht anhalten, um den Weg zu fotografieren. Ein Ausweichen war auf dem Wegteil nicht möglich und so hätte die ganze Gruppe auf uns warten müssen. Hier aber die Wegführung über Brücke und Saale, auf Basis unseres Tracks.

Hinter dieser Brücke fuhren wir dann auf vergleichsweise gut ausgebauten Wegen bis an die Stadtgrenze von Halle (Saale). Nach einer weiteren Umleitung und der Durchquerung der mit Baustellen gespickten Innenstadt, erreichten wir die Jugendherberge Halle, in der wir uns für die Nacht einquartiert hatten.

Tag 4: von Halle nach Bernburg (60 km, 319 Höhenmeter)

Am nächsten Tag startete unsere Tour im Regen. Von der Innenstadt ging es zunächst zur Peißnitzinsel. Diese Parkanlage hätte bei besserem Wetter bestimmt einiges Interessantes zu bieten gehabt, bei strömendem Regen fuhren wir aber zügig weiter und verließen die Insel schon bald wieder.

Brücke Peißnitzinsel

Brücke Peißnitzinsel

Weiter ging es entlang der Saale und schließlich hoch zur Burg Giebichenstein. An dieser Stelle führt der offizielle Radweg die Saalepromenade entlang, unter der Giebichensteinbrücke hindurch und dann rechts hoch zur Burg und weiter zur Brücke, auf der es anschließend über die Saale geht. Wie wir bei der Planung der Tour festgestellt hatten, führt der Aufstieg zur Burg jedoch über Treppenstufen und dann steil bergan. Um uns dies zu ersparen, fuhren wir hier nicht auf die Saalepromenade, sondern blieben auf der Straße Riveufer. Die Straße führt weiter zur Fährstraße, die dann über die Saale führt.

Kurz danach querten wir die Saale bei Brachwitz ein weiteres mal mit einer Fähre . Hinter Brachwitz waren wir gezwungen eine weitere große Brückenbaustelle zu umfahren, was aber abgesehen von der mäßigen Wegequalität kein Problem darstellte.

Bei Mücheln machten wir einen kurzen Abstecher zur Templerkapelle , die von der Straße aus leider nicht direkt zu sehen ist. In Wettin ging es an der langgezogenen Burganlage vorbei. Am Ortseingang von Wettin empfiehlt es sich, die Möglichkeit zum Einkauf noch zu nutzen, weil diese im weiteren Verlauf der Strecke bis Bernburg rar sind.

Die weitere Strecke führte mit unterschiedlicher Wegequalität durch mehrere kleine Ortschaften. Auffällig war, dass die Wege in den Ortschaften deutlich schlechter zu fahren waren, als außerhalb. Es handelte sich hier zwar immer nur um wenige hundert Meter mit extrem groben Kopfsteinpflaster, aber die Häufigkeit dieser Abschnitte machte die Fahrt zermürbend und ist ein echter Materialtest für Rad und Gepäck.

Zwischen Döbis und Rothenburg führt der Weg dann wieder auf asphaltierter Strecke , auf der man gelegentlich auch mit Querverkehr rechnen sollte. Der Weg führte uns dann über ein kurzes Stück einen Singeltrail an der Saale entlang, durch den man aber ein deutlich steileres Stück Straße einspart.

Bei Alsleben ging es zunächst wieder auf die linke Seite der Saale. Nachdem wir auch die A14 unterquert hatten, führte der Weg durch den Auwald bei Plötzkau und in Gröna erneut zurück auf die rechte Saaleseite. Hier zeigte sich bereits die Nähe zu Bernburg, was sich an den gut ausgebauten Wegen und dem zunehmenden Radverkehr bemerkbar machte.

In Bernburg waren wir so zeitig, dass wir auf die Brücke verzichteten und stattdessen die kleine Personenfähre nehmen und die Burg vom Fluss aus bewundern konnten.

Tag 5: von Bernburg zur Saalemündung bei Barby (35 km, 99 Höhenmeter) und weiter nach Schönebeck

Am letzten Tag führte uns der Weg zunächst von der Jugendherberge über die Brücke in die Innenstadt von Bernburg, um unsere Vorräte aufzufüllen. Von Bernburg aus ging es zunächst an einer Straße entlang und über die endgültig letzte Steigung der Tour. Mit dem Erreichen der Saale, zeigte sich der Saale-Radweg von seiner besten Seite und auch das Wetter besserte sich zusehends.

Zunächst ging es an der Saale entlang auf asphaltieren Wegen zügig voran, bis die Strecke in Nienburg sich dann von der Saale entfernt. Bei Tippelskirchen querten wir die Saale ein letztes Mal. Direkt hinter der Brücke gibt es eine ziemlich steile Abfahrt hinab zum linken Flussufer. Auf diesem Weg fuhren wir nach Calbe, wo uns auf dem Marktplatz wieder einmal ein Roland begegnete.

Hinter Calbe blieben wir auf der linken Seite der Saale, da die Fähre bei Groß Rosenburg nicht in Betrieb war. Aufgrund von Deichbauarbeiten folgten wir einer weiteren Umleitung nach Barby und zur Elbfähre Barby, wo sich Saale- und Elbe-Radweg treffen. An der Mündung der Saale in die Elbe folgte das obligatorische Zielfoto bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen nahe der 30°C.

Auf dem Weg nach Schönebeck, von wo aus wir mit der Bahn zurückfahren wollten, machten wir noch einen Abstecher zum Ringheiligtum Pömmelte , einer weiteren Rekonstruktion einer bronzezeitlichen Anlage.

Wie schon in Gosek, lohnt sich auch hier ein Besuch der eindrucksvollen und liebevoll rekonstruierten Anlage. Allerdings sollte man den Weg über die L51 wählen. Unser vermeintlich entspannterer Weg über die Felder, erwies sich als schlecht befahrbar.

FAZIT zweiter Teil:
Wegweiser vor Merseburg

Wegweiser Saale-Radweg

Der Abschnitt des Saale-Radweges von Orlamünde bis zur Mündung bei Barby ist nicht mehr so stark von den zu bewältigenden Steigungen geprägt wie der erste Teil. Trotzdem kommen auf dieser Strecke noch insgesamt mehr als 1200 Höhenmeter zusammen. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön und kulturell mit Städten wie Jena, Naumburg (mit dem UNESCO Welterbe), Merseburg und Halle auch sehr interessant.

Die Ausschilderung ist durchgehend gut. Die Qualität der Wege ist wie im ersten Teil stark unterschiedlich. Einerseits fährt man auf gut ausgebauten asphaltierten Wegen, andererseits trifft man immer wieder auf mit voll beladenen Rädern kaum passierbare Abschnitte (Abfahrt von der Rudelsburg). Wir hatten außerdem den Eindruck, dass sich die Qualität der Wege mit dem Übergang von Thüringen zu Sachsen-Anhalt merklich verschlechterte.

Es ist bezeichnend, dass sich bei einem unserer Räder auf dem letzten Abschnitt zwei Schrauben am Gepäckträger lösten und verloren gingen, auch wenn sich dieses Problem dank passender Ersatzteile schnell beheben ließ.

abschließendes FAZIT

Rückblickend ist unsere Haltung zum Saale-Radweg sehr zwiegespalten. Einerseits gibt es wunderbare Landschaften und Ausblicke zu entdecken und die Wegequalität ist zeitweise sehr gut. Andererseits sind sämtliche Etappen von Abschnitten unterbrochen, die mit vollgepackten Trekkingrädern kaum zu bewältigen sind (zu steil / zu unwegsam).

Eine Elektrounterstützung kann in diesen Steigungen natürlich helfen. Die schwereren E-Bikes sollten dann aber auch in den Abfahrten sicher beherrscht werden. Für Radtouristen, die nur ab und an im Urlaub auf dem Sattel sitzen, können wir diese Abschnitte deshalb nicht empfehlen.

Wir haben auf der 491 km langen Gesamtstrecke Anstiege von 3700 Höhenmeter (barometrisch gemessen) bewältigt. Zum Vergleich: Die Alpenüberquerung München – Venedig wird mit ca. 3000 Höhenmetern auf 560 km Strecke angegeben. Der „Flußradweg“ an der Saale ist von seinem sportlichem Anspruch eher mit einer Tour durchs Mittelgebirge (Harzquerung ö.ä.) vergleichbar. Dies sollte einem bewusst sein, wenn man sich für den Saale-Radweg entscheidet.

Die Steckenführung hat uns mehrfach verwundert. Einerseits ist es naheliegend, dass ein Flussradweg in der Nähe des Flusses geführt wird. Andererseits fehlten uns die ausgeschilderten Alternativstrecken, wie sie bei anderen Flussradwegen üblich sind. Folgt man ausschließlich dem ausgeschilderten Streckenverlauf, bekommt man von Jena, Naumburg, Merseburg und Halle fast nichts zu sehen. Auch die sehenswerten Anlagen zur Salzgewinnung in Bad Kösen und Bad Dürrenberg werden so ausgeklammert.

Der Saale-Radweg hat aus unserer Sicht großes Potential zu einem der schönsten Flussradwege Deutschlands zu gehören. In seiner derzeitigen Form (2024) ist er aber von der Qualität des Weser-, Fulda- oder Teilen des Elbe-Radweges noch weit entfernt.

Wer nicht die ganze Strecke fahren will, trifft mit dem Abschnitt zwischen Jena und Halle bestimmt eine gute Wahl.