Hunte-Radweg

Hunte-Radweg

Juni 2021

Tag 1

Tag 2

Tag 3

Tag 4

Tag 5

Der Hunte-Radweg

Mitte Juni 2021 hatten wir uns entschlossen die Hunte entlangzufahren. Angesichts der zu dem Zeitpunkt geltenden Einschränkungen durch die Corona-Pandemie hatte diese Tour für uns den Vorteil ausschließlich durch Niedersachsen zu verlaufen.

Der offizielle Hunte-Radweg führt erst ab dem Dümmer bis zur Mündung der Hunte in die Weser bei Elsfleth. Weil die Hunte aber schon vor dem Dümmer besteht, starteten wir unsere Tour in Bruchmühlen. Auf die Hunte trafen wir dann an der Huntemühle bei Meesdorf.

Wenn man die Huntequelle am Holzhauser Berg sehen möchte, empfiehlt sich Westerhausen als Einstiegsbahnhof.

Tag 1: von Bruchmühlen nach Bad Essen
Hinweisschild

Hinweisschild an der B65

Nachdem wir mit unseren Räder am Bahnhof Bruchmühlen ankamen, ging es zunächst über kleinere Straßen bergan. An der Huntemühle trafen wir dann zum ersten Mal auf die Hunte, die hier noch als kleiner Bach mit einem anderen Bach zusammenfließt.

Noch vor Barkhausen haben wir dann die Hunte überquert. Nach einem kurzen Abstecher zu den Dinosaurierspuren ging es einen steilen Waldweg hinauf und weiter bis zur Ortschaft Linne. Anschließend folgten wir kleinen Nebenstraßen zur B65, wo wir auf das erste offizielle Schild zur Hunte trafen.

Bevor es zu unserem ersten Etappenort Bad Essen ging, haben wir noch die Dükeranlage angeschaut, mit der die Hunte den Mittellandkanal unterquert.

Danach ging es nach Bad Essen, einem kleinen Kurort, mit hübschem Kirchplatz und einem ungewöhnlichen Gradierwerk im Kurpark.

Tag 2: von Bad Essen nach Diepholz

Von Bad Essen ging es am nächsten Tag zunächst über den Mittellandkanal nach Lockhausen und über Wege und kleine Nebenstraßen weiter nach Bohmte.

Nördlich von Hunteburg querten wir die Hunte an der Römerbrücke. Von Süden näherten wir uns anschließend dem Dümmer. Auch wenn im Ochsenmoor die Vögel Vorrang haben, lassen sich die Wege mit dem Rad dort gut befahren.

Kurz darauf erreicht man das touristisch geprägte Ufer des Dümmer . Auf der Promenade ist Radfahren deshalb auch nur an Wochentagen erlaubt .

Am Dümmer-Museum wurde an Radfahrer gedacht und hier beginnt auch der ausgeschilderte Hunte-Radweg . Nachdem man den zweiten Hauptabfluss des Dümmers, die Lohne , gequert hat, biegt die Strecke Richtung Diepholz ab. Den Abfluss der Hunte bekommt man nur zu sehen, wenn man noch ein kleines Stück am Dümmerufer entlangfährt.

Der weitere Weg bis Diepholz ist ein Skulpturenpfad , an dem verschiedene, zum Teil beeindruckend große, Skulpturen zu sehen sind.

Am Etappenort Diepholz trifft die Lohne dann auch wieder auf die Hunte.

Tag 3: von Diepholz nach Wildeshausen
straßenbegleitender Radweg

Radweg mit Warnschildern

Die Strecke von Diepholz nach Wildeshausen verlief in großen Teilen auf straßenbegleitenden Radwegen . Diese ließen sich zwar vergleichsweise gut befahren, erfüllen aber nicht die Idealvorstellung eines Flussradweges. Besonders ärgerlich empfanden wir die vielen Versprünge im Weg, die jedesmal mit Warnbaken und Warnschildern wegen Radwegschäden begleitet waren. Entspanntes Radfahren war da nicht möglich.

Andererseits hatte man kurz vor Barnstorf offensichtlich viel Geld investiert, um die Unterquerung einer Eisenbahntrasse zu ermöglichen und verkehrsreiche Straßen zu umgehen. Der Radweg führt anschließend malerisch entlang der Hunte bis in den Ort.

Der weitere Weg führte wieder parallel zu befahrenen Straßen und wurde nur durch kurze, unmotivierte Abstecher über Feldwege unterbrochen.

Bei unserem abendlichen Rundgang durch Wildeshausen konnten wir entdecken, dass auch hier Geld in die Fahrradinfrastruktur investiert wurde.

Tag 4: von Wildeshausen nach Oldenburg

Der nächste Tag brachte wieder deutlich mehr Abwechselung in der Streckenführung. Um die ausgeschilderten Großsteingräber der Glaner Heide zu besuchen, verließen wir kurz vor Dötlingen den offiziellen Radweg und querten die Hunte auf einer fast komplett zugewucherten Brücke .

Nach diesem steinzeitlichen Zwischenstopp ging es zurück auf den Hunte-Radweg. Die Strecke führte im weiteren über Feld- und Waldwege ganz unterschiedlicher Qualität . Sie ließen sich aber bei trockenem Wetter alle problemlos befahren.

Kurz vor Oldenburg führte der Weg dann schon auf einem Deich die Hunte entlang.

Nach einem unvermeidlichen Abschnitt durch die Stadt erreichten wir Oldenburg und unsere Unterkunft in der erst kürzlich (wieder-)eröffnete Jugendherberge .

Tag 5: von Oldenburg nach Elsfleth
Huntesperrwerk

Sperrwerk - für Radfahrer passierbar

Der letzte Tag der Tour brachte zunächst den unvermeidlichen Stadtverkehr, um Oldenburg zu verlassen. Danach ging es auf gut ausgebauten Wegen häufig direkt hinter dem Deich entlang. So erreichten wir Huntebrück, wo wir den direkten Weg über die Brücke nach Elsfleth aber ignorierten.

Wir hatten unseren Weg über die Flussinsel Elsflether Sand zum Huntesperrwerk geplant. Diese Variante spart den doppelten Weg durch Elsfleth, beinhaltet aber das Risiko, längere Zeit auf die Überquerung des Sperrwerks warten zu müssen. Die Fahrbahn wird in der Saison zu jeder vollen Stunde nur für ca. 10 Minuten heruntergeklappt, um Fußgänger und Radfahrer passieren zu lassen.

In unserem Fall klappte dies punktgenau: Keine zwei Minuten nachdem wir über das Sperrwerk gefahren waren, schlossen sich die Schranken , eine Warnglocke erklang und die Fahrbahn wurde wieder hochgeklappt.

Für diese Variante sollte man sich also unbedingt über die aktuellen Öffnungszeiten informieren!

Wir machten auf der Elsflether Seite dann in Ruhe unsere Zielfotos an der Huntemündung. Anschließend ging es nach Elsfleth und nach kurzem Aufenthalt zum Bahnhof.

Fazit:

Der Hunte-Radweg ist eine klare Empfehlung für eine kurze Mehrtagestour abseits der großen Flussradwege in Norddeutschland.

Ab dem Dümmer ist die Strecke durchgehend gut ausgeschildert, topfeben und von der Wegequalität problemlos befahrbar. Eine Ergänzung der offiziellen Strecke um eine Etappe von der Quelle bis zum Dümmer, wäre schon allein wegen des beschaulichen Bad Essen wünschenswert.

Lediglich der Abschnitt zwischen Diepholz und Wildeshausen könnte für Radler interessanter gestaltet werden.

Wir fanden es besonders interessant, eine Gegend Niedersachsens zu durchfahren, die wir aus touristischen Gründen sonst wohl kaum besucht hätten.